Thursday, February 28, 2019

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Bordcomputer (Automobil) – Wikipedia






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Der Bordcomputer eines VW Golf VI zeigt Uhrzeit, Radiosender und Außentemperatur an.

Der Bordcomputer eines Mercedes-Benz W 210 zeigt Durchschnittsgeschwindigkeit und -verbrauch an.

Cockpit des Toyota Prius mit Statusanzeige des Hybridantriebs

Unter dem Begriff Bordcomputer (engl. body computer module, kurz BCM; auch Multifunktionsanzeige, Fahrten- oder Reiserechner, Fahrerinformationssystem) versteht man bei Kraftfahrzeugen ein Anzeigegerät, mit dem verschiedene Informationen abgefragt werden können. Die Informationen werden in der Regel im Kombiinstrument, über einen separaten Bildschirm in der Mittelkonsole oder auf dem Armaturenbrett dargestellt.

Bekannte Hersteller für Bordcomputer sind zum Beispiel Continental, Magneti Marelli, Bosch, Motorola, ACDelco oder Telefunken.





Zu den anzeigbaren Informationen eines Bordcomputers gehören zum Beispiel:


  • Durchschnittsverbrauch

  • Serviceintervalle

  • Ölstand/Temperatur

  • Reifendruck

  • Batteriekontrolle

  • Angurtungshinweis

  • Momentaner Verbrauch

  • Durchschnittsgeschwindigkeit

  • Momentane Geschwindigkeit

  • Verbleibende Reichweite mit der vorhandenen Tankfüllung

  • Restkraftstoffmenge/Tankmeldung

  • Fahrzeit

  • Außen- und Innentemperatur

  • Datum/Uhrzeit

  • Diagnosemeldungen bei Fehlern und Defekten

Mittlerweile sind Informationen wie zum Beispiel Radiosender (RDS), Uhrzeit und Datum, Telefonfreisprechanlage, Klimaanlagenfunktionen etc. mit im Bordcomputer abruf- und bedienbar. Auch sind früher eigenständige Anzeigen wie Kontrollelemente (zum Beispiel Informationen bzgl. Motorölstand, Bremsverschleiß) oder eine Serviceanzeige heute oft in den Bordcomputer integriert. In gehobenen Ausstattungslinien kann das Display des Bordcomputers auch Navigationsinformationen (Globales Navigationssatellitensystem) darstellen. Weiterhin sind auch Abstandswarner und ähnliche Funktionen verfügbar.

Es ist heute auch üblich, dass der Bordcomputer kein reines Anzeigegerät mehr darstellt, sondern auch ein Eingabegerät, zum Beispiel zum Einstellen der Lautstärke für die Einparkhilfe oder zur Regelung der Helligkeit der Innenraumbeleuchtung.



Die ersten Bordcomputer erschienen Ende der 1970er Jahre (besonders in US-amerikanischen Autos) und verfügten lediglich über ein Schwarz-Weiß-LC-Display oder -Fluoreszenzanzeige zur Ausgabe der erfassten Informationen und ermittelten Rechenergebnisse sowie über einige Mikroschalter für Benutzereingaben. Erst in den 1980ern zogen die ersten europäischen Hersteller (v. a. Renault und Citroën) nach. Moderne Bordcomputer können auch per Touchscreen bedient werden (zum Beispiel Lexus GS und VW Golf VII) oder projizieren über ein Head-up-Display verschiedene Informationen auf die Frontscheibe (zum Beispiel Chevrolet Corvette oder Toyota Prius). Ist ein Digitaltacho („Mäusekino“) verbaut, werden seine Anzeigeelemente meist auch zur Darstellung der Bordcomputer-Anzeigen verwendet.

Bordcomputer waren in der Vergangenheit (zumindest außerhalb der USA) meist nur als aufpreispflichtiges Sonderzubehör erhältlich. Seit den 2000er Jahren gehören sie in Europa jedoch zunehmend zur serienmäßigen Ausstattung eines Fahrzeugs.



Bei älteren Fahrzeugen beschränkte sich der Bordcomputer meist nur auf die Funktionen des Kraftstoffverbrauchs und Ähnliches. Seine Elektronik befand sich meist mit im Gehäuse des Kombiinstruments. Er war nur im geringen Umfang mit anderen Steuergeräten wie der Motorsteuerung oder dem ABS verknüpft. Dagegen ist bei Fahrzeugen ab dem Jahre 2000/2003 eine immer weiter gehende Verknüpfung mit anderen Fahrzeugsystemen vorhanden.

Dadurch wird der Bordcomputer zur zentralen Leitstelle für das Fahrzeug. Alle anderen Steuergeräte (ABS/ESP, Airbag, Motorsteuerung etc.) sind mit ihm verbunden und übertragen per CAN-Bus permanent ihren Funktionszustand und eventuelle Störungen an den Aktoren und Sensoren des jeweiligen Steuergeräts. Wenn, beispielsweise, das ABS-Steuergerät den Fehler „Raddrehzahlsensor vorn rechts defekt“ feststellt, wird dieser Fehler erst an den Zentralrechner weitergegeben und dann dem Fahrer auf einem Display und durch Kontrolllampen auf dem Kombiinstrument angezeigt.

Bei einem Fiat Stilo z. B. ist der Bordcomputer auch mit anderen Unterknoten verbunden: Türrechner, Knotenpunkt für den Fahrgastbereich und Heckteil. So wird bei diesem Fahrzeug beim Drücken des Schalters für die Heckscheibenheizung das Signal vom Taster erst an den Body Computer geleitet, von da aus ein Relais für die Heckscheibenheizung geschaltet und gleichzeitig ein Signal an den Türrechner in der Fahrertür gegeben, welcher die Außenspiegelheizung aktiviert.

Auch die gesamte Beleuchtung liegt mit auf dem Bordcomputer. So sind im Fiat Stilo zum Beispiel keine Schalter für die Innenraumbeleuchtung mehr vorhanden, sondern nur noch Mikrotaster, die einen Beleuchtungswunsch ans Steuergerät melden und von da aus auch mit Strom versorgt werden. Der Beleuchtungswunsch kann aber auch ignoriert werden, falls keine Zündung an ist (das gilt nur für die einzeln einschaltbaren Leselampen im Heckbereich, welche aber im Verbund gesehen wieder die ganze Innenbeleuchtung sind).

Zu den Vorteilen eines zentralen Bordrechners gehören:

Symbol support vote.svg Pro Einfache Vernetzung unterschiedlicher Systeme, ohne für jedes System eigene Leitungen zum Kombiinstrument zu führen.
Symbol support vote.svg Pro Zentrale Verknüpfung aller Daten.
Symbol support vote.svg Pro Bessere Konfigurierbarkeit durch den Fahrer. Am Fiat Stilo gesehen, kann man per Zentralverriegelung nur die Fahrertür öffnen lassen oder alle Türen und dabei den Taster der Heckklappe ignorieren.
Symbol support vote.svg Pro Nachträglicher Einbau von Zubehör (Tempomat etc.) ist leichter möglich, wenn das Fahrzeug bereits vorgerüstet ist und nur noch der Hebel fehlt und diese Funktion nur noch im Kombiinstrument/Zentralrechner aktiviert werden muss.
Symbol support vote.svg Pro Stromsparendes arbeiten. Je nachdem, womit der Rechner verbunden ist, kann die Beleuchtung bis ins kleinste Detail gesteuert werden. Die Handschuhfachbeleuchtung ist beispielsweise nicht für immer an, wenn man den Kasten nicht richtig zugemacht hat, während bei alten Fahrzeugen ein Kontakt anzeigte, ob das Licht an ist, und das so lang brannte, bis die Batterie leer war, entscheidet hier der „Body Computer“ und schaltet nach einigen Minuten automatisch die Lampe(n) ab.
Symbol support vote.svg Pro Lampenausfälle leichter lokalisierbar. Da für die meisten Lampen eine eigene Leitung besteht, kann der Zentralrechner auch eine Meldung an das Display im Kombiinstrument senden, wo dann angezeigt wird, ob ein Bremslicht defekt ist und wenn ja, auf welcher Seite.

Nachteile:

Symbol oppose vote.svg Contra Störungen in diesem Rechner können sich im gesamten Fahrzeugsystem ausbreiten.
Symbol oppose vote.svg Contra Ein defekter Zentralrechner kann die Störungssuche behindern und sehr teuer machen.
Symbol oppose vote.svg Contra Auch einzelne nicht für die Fahrsicherheit relevante Fehler können unerwünschte Nebenfehler erzeugen. So kann zum Beispiel beim Stilo eine durchgebrannte Lampe des Zigarettenanzünders zu unerwünschten Spannungen auf der Beleuchtungsleitung für den Aschenbecher sorgen.
Symbol oppose vote.svg Contra Viel mehr Kabel notwendig, daher höheres Gewicht. Sprich, wenn man seitenabhängig Lampen selbst im abgeschalteten Zustand überwachen möchte, müssen diese mit dem Zentralrechner auch einzeln verbunden sein. Eine Parallelschaltung mit dem Zentralrechner ist da nicht mehr möglich, da ja auch die Seite des Ausfalls lokalisiert werden muss.



  • Cathrin Köhler: Benutzerkonzepte für Pkw-Bordcomputer: Analyse und Optimierungsvorschläge. Diplomarbeit. Hannover, 2002

  • Gregor Nöcker: Die beleglose Spedition. LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2002, ISBN 978-3-8258-5052-4 (Über den Einsatz des Bordcomputers in Transportwesen und Logistik).








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